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Auf den Spuren der Römer

Rom-Exkursion der Lateinkurse der Q1- und E-Phase


Auch wenn es stets heißt „Alle Wege führen nach Rom“ gestaltete sich unser Weg nach Rom als schwieriger als gedacht – nach 23 ½ Stunden Fahrt (geplant waren 18) sowie 2 Buswechseln – einer auf dem Standstreifen einer italienischen Autobahn – erreichten wir die Heimat der Römer, mit denen wir uns in unserer bisherigen Schulzeit ausreichend beschäftigen durften. So statteten wir in den nächsten Tagen dem größten Amphitheater der römischen Antike einen Besuch ab: dem Kolosseum. Auch heute ist die Arena, umgeben von den meterhohen Rängen, auf denen damals mehrere zehntausend Zuschauer Platz fanden, beeindruckend. In der Antike hatte es dort unter anderem die sehr beliebten Gladiatorenkämpfe gegeben. Außerdem verlief unter dem blutigen Schauplatz ein Gängesystem, in welchem sich die Umkleide- und Trainingsräume für die Kämpfer befanden und zum Beispiel Tiere mit Aufzügen aus dem Boden an die Oberfläche transportiert werden konnten.

Rom
Rom

Neben dem öffentlichen Leben der Römer bezog sich unser Interessenbereich auch auf die Frage, wie sich das Alltagsleben jener gestaltete. Um einen kleinen Einblick zu erlangen, besichtigten wir die außerhalb von Rom gelegene inzwischen verlandete alte Hafenstadt Ostia Antica, welche vermutlich im 4.Jh.v.Chr. als erste römische Kolonie an der Tibermündung gegründet wurde. Durch eine stetig wachsende Einwohnerzahl entstanden mehrstöckige Mietshäuser, in deren Erdgeschosse sich Läden und Bars befanden, welche reichlich besucht wurden, da das Leben auf den Straßen stattfand und die Wohnungen lediglich als Schlafplatz dienten. Wohlhabende Familien bewohnten weiterhin Einzelhäuser. In der Stadt sind bis heute zahlreiche Speicheranlagen, Thermen, religiöse Gebäude und ein Theater erhalten, welches wir sogleich auf seine Akustik testeten. Unser weiterer Weg führte uns unter anderem auch in den Petersdom, in dessen Vatikanischen Grotten wir nahe des Petrusgrabes einen Gottesdienst besuchten. Denn unter dem Altar des Petersdom glaubt man das Grab Petri, welcher im nahegelegenen Circus zur
Zeit Kaiser Neros unter der Christenverfolgung zwischen 64 und 67 n.Chr. den Märtyrertod erlitt und später von seinen Anhängern an dem Ort begraben wurde, auf dem Kaiser Konstantin circa 260 Jahre später den Petersdom errichten ließ. Einmal vor Ort konnten wir uns natürlich nicht das Angelusgebet auf dem Petersplatz entgehen lassen, von welchem wir jedoch recht wenig verstanden, da wir der italienischen Sprache größtenteils nicht mächtig waren.
Nachdem wir viele weitere Attraktionen wie das Forum Romanum, die Vatikanischen Museen und die Callistus-Katakomben besucht hatten, nutzten wir unseren letzten Tag, um als Schülerinnen einer von den Schwestern Maria Wards gegründeten Schule, uns auch in Rom auf die Spuren unserer Patronin zu begeben: Als Maria Ward 1609 nach Rom kam, gründete sie auch hier eine Mädchenschule, welche später aber durch den Papst verboten und aufgelöst wurde – Maria Ward selbst musste fliehen. Zwar wurden den Frauen damals ihr Tun verboten, doch männliche Gleichgesinnte aus England gründeten in der heiligen Stadt ebenfalls ihre Kollegien wie z.B. das heute noch bestehende Päpstliche Englische Kolleg, in welches uns ein kleiner Einblick gewährt wurde.
Und um all diese und viele mehr Eindrücke reicher verabschiedeten wir uns von der ewigen Stadt. 

Charlotte Helfrich (13L5), Fotos: Francesca Murano