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Umweltbildung an der Marienschule


Angesichts der zunehmenden Bedeutung der Umweltbildung sollte diese eine feste Säule in jedem Schulprogramm sein. Vorhaben und Projekte der Umweltbildung sind stets auf konkrete Erfahrungssituationen bezogen und vermitteln nicht nur Inhalte, sondern auch Wertevorstellungen, die einen behutsamen Umgang mit der Natur, Empfindsamkeit, innere Betroffenheit und Engagement für Natur- und Umweltschutz bei den Schülerinnen fördern sollen.


Hierzu zählt beispielsweise die Erziehung zu einem umweltbewussten und nachhaltigen Umgang mit verschiedenen Ressourcen. So findet in der Marienschule seit Juni 2003 eine Trennung von wieder verwertbaren Abfällen durch die Bereitstellung farblich gekennzeichneter Sammelgefäße für Altpapier, Verpackungsabfälle und Restmüll statt. Denn eine konsequente Abfalltrennung ist die wichtigste Voraussetzung für Recycling.

Alle Klassen- und Fachräume, Bibliotheken, die Cafeteria und das Lehrerzimmer sind mit entsprechenden Behältnissen ausgestattet. Für die sachgerechte Nutzung und Leerung der Müllbehälter wird in jedem Schuljahr ein „Umweltdienst“ auf freiwilliger Basis eingeteilt. Gleichzeitig wird aber auch immer wieder versucht, das Müllaufkommen in der Schule zu verringern, z.B. indem die Schülerinnen dazu angehalten werden, wieder verwendbare und damit umweltfreundliche Brotdosen und Trinkflaschen zu benutzen und damit Müll zu vermeiden.


KorkeichenKork


Foto links: Korkeichenwälder im westlichen Mediterranraum, bis in den Astbereich geschält
Foto rechts: Lagerstätte für frisch geernteten Kork – die so genannte Erstlingsrinde



Sensibilisierung, Engagement und Übernahme von persönlicher und sozialer Verantwortung stehen auch bei der Korksammlung im Vordergrund. Seit Beginn des Schuljahres 2002/2003 beteiligt sich die Marienschule an der bundesweiten Aktion „Korken für Kork“ und ist mittlerweile zu einer festen Einrichtung im Netzwerk von Korksammelstellen geworden. Denn Kork ist ein nachwachsender Rohstoff, der viel zu schade zum Wegwerfen ist. Insbesondere im westlichen Mittelmeerraum erfüllen Korkeichenbestände, die es nachhaltig zu bewirtschaften gilt, wichtige ökologische Funktionen in der Kulturlandschaft. Die Korken werden über den Wertstoffhof an das Epilepsiezentrum in Kork bei Kehl (Nähe Freiburg) verschickt, in dessen Behindertenwerkstatt jährlich etwa 90 Millionen Korken zu Dämmstoffgranulat und Zuschlag bei Leichtlehmsteinen oder Leichtlehmmörtel verarbeitet werden.


Ein kleiner Beitrag zum Naturschutz und zu einer naturnaheren Gestaltung des Schulhofs sollte ferner durch das Anbringen von Vogelhäuschen sowie von Nisthilfen für Fledermäuse (Fledermausfreundliches Haus) und Wildbienen geleistet werden.  Neben „Baumscheiben“ aus Buchen- und Kiefernholz, die im Rahmen des Biologieunterrichts mit unterschiedlich großen Bohrlöchern für verschieden große Wildbienenarten versehen wurden, gibt es ein Insektenhäuschen, bei dem man aufgrund des durchsichtigen Materials der Brutgänge die Larvenentwicklung dieser solitär lebenden und für den Menschen absolut ungefährlichen Insekten beobachten kann. Damit wurden bereits vereinzelte Voraussetzungen geschaffen, um zu verschiedenen Themenbereichen fächerübergreifende und handlungsorientierte Projekte durchführen zu können.


Zwei kleine Teiche, bunte Blumenbeete und ein alter Kastanienbestand tragen zudem zu einer gewissen Biotopvielfalt im Bereich des Schulgeländes bei, die schließlich auch einer Reihe von Tierarten eine Ansiedlung in diesem Bereich möglich macht.

Eine weitere auf mehrere Jahre angelegte ökologische Umgestaltung des Schulgeländes wäre, nach Absprache und Planung mit entsprechenden Fachleuten sicherlich denkbar und möglich.


Auszeichung der Marienschule als Umweltschule 2014

UmweltSchule – Lernen und Handeln für unsere Zukunft

Von insgesamt 68 nordhessischen Schulen wurde die Marienschule am 8.10.2014 gemeinsam mit 11 weiteren osthessischen Schulen zum zweiten Mal als Umweltschule ausgewiesen. Herr Tsamaltoupis, Frau Dr. Lange, Herr Bach sowie Kathrin Woytinek als Vertreterin der Schülerschaft konnten im Rahmen der Auszeichnungsveranstaltung in der Rabanus-Maurus- Schule in Fulda eine entsprechende Urkunde und Fahne aus den Händen von Umweltministerin Priska Hinz und Dr. Manuel Lösel, Staatssekretär im Kultusministerium, entgegen nehmen.

Umweltschule 2014 Bild 1

Die Auszeichnung, die wieder für zwei Jahre gilt, erfolgte zum einen aufgrund der über Jahre hinweg durchgeführten Aktivitäten zur nachhaltigen Umweltbildung an der Marienschule (wie z.B. Mülltrennung, Korksammlung, Nisthilfen für Wildbienen) sowie zum anderen aufgrund von vier weiteren aktuell durchgeführten Projekten. Hierzu gehörte die umfassende Beschäftigung mit dem Ökosystem Moor – eines der am stärksten gefährdeten Ökosysteme überhaupt. Nach der Vermittlung entsprechender naturwissenschaftlicher Erkenntnisse über die Entstehung von Mooren, verschiedene Moortypen sowie über die spezifische Flora und Fauna wurde von den Schülerinnen selbst ein Moor nachgebaut.

Umweltschule 2014 Bild 2

Ein anderes Projekt, das vor allem in der Fachschule für Sozialpädagogik sowie in der Jahrgangsstufe 6 des Gymnasiums durchgeführt wurde, bezog sich auf die Vermittlung von Artenkenntnissen, die in Form von Herbarien und Postern nachvollziehbar gemacht wurde. Ein anderes längerfristig angelegtes Projekt bezieht sich auf die Einführung kompostierbarer Trinkgefäße der Firma Nowaste, um dem ständig zunehmenden Müllaufkommen nachhaltig entgegen zu wirken.

Dr. U. Lange, Umweltbeauftragte der Marienschule


NOWASTE-Becher als nachhaltige Alternative zu Papp- und Plastikbechern:
Die Marienschule sagt den Müllbergen den Kampf an


In der heutigen Zeit stellt Plastik eine große Umweltbelastung dar: es dauert etwa 500 Jahre, bis es verrottet ist, setzt dabei Giftstoffe frei und ist für über 100.000 Meeressäuger und Millionen Seevögel jährlich der sichere Tod. Auch an den deutschen Schulen und ebenso an der Marienschule Fulda ist das Müllaufkommen, insbesondere was Pappbecher und Plastikbehältnisse betrifft, in den vergangenen Jahren enorm gestiegen. Laut der Betreiber der Cafeteria fallen pro Woche etwa 250 dieser Becher und rund 100 Kunststoffbehältnisse an. Auf ein Schuljahr hochgerechnet werden somit an der Marienschule annähernd 14.000 Einwegbehälter verbraucht und über den Müll entsorgt – eine immense Menge.

nowaste

Angesichts dieser Problematik hat sich die Marienschule zu einem in Fulda einmaligen Pilotprojekt aufgemacht: mithilfe eines umweltverträglichen, aber gleichzeitig ansprechenden und praktikablen Getränkebechers sollte die Müllmenge in der Cafeteria deutlich verringert werden. Seit Beginn des Schuljahres 2012/2013 arbeiteten Schulleitung und die Umweltbeauftragte Dr. Ute Lange gemeinsam mit einer Gruppe von Oberstufenschülerinnen an dem Ziel, die Pappbecher, die in der Cafeteria für Kaffee oder Tee verwendet werden, ebenso wie die Plastikschalen, in denen Quarkspeisen serviert werden, zu reduzieren. So haben die Initiatoren des Projektes nach Möglichkeiten gesucht, diesen Müllbergen Herr zu werden und eine nachhaltige und verlässliche Alternative zu den herkömmlichen Bechern zu finden.

Viele Erkundigungen wurden eingezogen, Beratungen entgegengenommen, Becher verschiedenster Art gekauft. Eine Lösung bot sich dann durch die seit einiger Zeit in Hanau ansässige Firma NOWASTE, die nachhaltige Produkte herstellt, die dem Menschen nutzen ohne die Natur zu belasten. Zu diesen umweltfreundlichen Waren gehören auch vielseitig verwendbare innovative Getränkebecher aus „Baumsaft“, die vollständig biologisch abbaubar sind. Unter Baumsaft sind Baumharze zu verstehen, die als Nebenprodukte bei der Zellstoffindustrie anfallen.

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Dieser Becher, der mit Silikondeckel und Hitzeschutzmanschette farblich von den Schülerinnen nach eigenen Wünschen zusammengestellt werden konnte und zudem mit einem Logo der Marienschule versehen wurde, erfüllt sämtliche Ansprüche an einen ökologisch vertretbaren und dennoch praktischen Begleiter im Schulalltag. Das Vorhaben wurde zu einem großen Erfolg: über 420 Becher wurden bestellt und werden seitdem im Schulalltag verwendet. Finanziell unterstützt wurde dieses Projekt vom Förderverein der Marienschule.

Das Müllaufkommen in der Schulcafeteria wird damit wesentlich reduziert werden, sodass zukünftig eine große Anzahl an Einwegbehältnissen eingespart und die Belastung der Umwelt weiter eingeschränkt werden kann. Viele Schülerinnen, die in den vergangenen zwei Wochen den neuen Becher verwendet haben, äußern sich sehr positiv darüber: „Mit diesen Bechern leisten wir einen Beitrag dazu, unsere Schule noch umweltfreundlicher zu machen“. Und auch von Seiten der Schulleitung ist eine große Zufriedenheit über den Erfolg des Projektes zu vernehmen: „Ich freue mich darüber, dass eine Initiative zur Müllvermeidung von den Schülerinnen kommt und sie somit überzeugend handeln und nicht nur darüber reden. Die vom Design ansprechend gestalteten Becher sind ein sichtbares Zeichen dafür, dass Umweltschutz nicht ein Verzicht auf Lebensfreude und Konsum sein muss.“

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Frau Dr. Lange, die Verantwortliche für dieses Umweltprojekt, betont: „Wenn man bedenkt, wie groß die Belastung durch unser heutiges Müllaufkommen ist, stellt dieser Becher aus biologischem und wieder verwertbarem „Baumsaft“ eine echte Alternative zu den bisher verwendeten Einweg-Bechern dar.“

Der volle Erfolg des Vorhabens an der Marienschule unterstreicht die Wichtigkeit dieser Thematik und setzt einen deutlichen Akzent in Richtung einer umweltbewussten Schule.


Text: Dr. Ute Lange, Umweltbeauftragte
Text und Fotos: Alexander Schmitt


Auszeichung der Marienschule als Umweltschule 2012

UmweltSchule – Lernen und Handeln für unsere Zukunft

Gemeinsam mit 12 weiteren osthessischen Schulen wurde die Marienschule am 19.9.2012 erstmals als Umweltschule ausgewiesen. Frau Dr. Lange und Herr Krimmel konnten im Rahmen der Auszeichnungsveranstaltung im nordhessischen Wetter (Landkreis Marburg-Biedenkopf) eine entsprechende Urkunde und Fahne aus den Händen von Kultusministerin Nicola Beer und Staatssekretär Marc Weinmeister vom Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz entgegen nehmen.

Preisverleihung Kultusministerin

Die Auszeichnung erfolgte zum einen aufgrund der über Jahre hinweg durchgeführten Aktivitäten zur nachhaltigen Umweltbildung an der Marienschule sowie zum anderen aufgrund eines aktuell durchgeführten, Fächerübergreifenden Projektes (Biologie, Deutsch, Musik) in der Jahrgangsstufe 6 zum Thema „Fledermäuse“. Nach der Ausweisung der Marienschule als „Fledermausfreundliches Haus“ im Jahr 2007 bot es sich an, diesen Themenkomplex wieder aufzugreifen.

Biologie

Neben den anatomischen, physiologischen und ökologischen Besonderheiten dieser Tiergruppe, dem Kennenlernen heimischer Fledermausarten, deren Gefährdung und Schutz wurde auf die Bedeutung dieser nächtlichen Jäger in der Literatur näher eingegangen. Anhand einer Lektüre sowie von Sachtexten und Bastelanleitungen wurden die Schülerinnen auch im Fach Deutsch mit dem Thema Fledermäuse in vielfältiger Weise konfrontiert.

Höhepunkt des Projektes schließlich war das Einstudieren des Musicals „Mara und die Fledermäuse“, das dann im Rahmen des Schulfestes am 15. September 2012 uraufgeführt werden konnte.

Fledermaus Musical

Einen weiteren Höhepunkt stellte die Fledermausexkursion zum Aueweiher in Fulda dar. Weit über 40 interessierte Schülerinnen, deren Eltern sowie Kollegen/Innen trafen sich zu dieser Veranstaltung, die von Stefan Zaenker, Fledermausexperte, geleitet wurde.

Die nächste Ausweisung als Umweltschule steht 2014 bevor. Auch hierzu hat sich die Marienschule wieder angemeldet und entsprechende Projekte geplant und durchgeführt.

Für die kommenden Jahre ist die gesamte Schulgemeinde aufgefordert, den Umweltgedanken in Form von verschiedenartigen Projekten aus unterschiedlichen Fachbereichen mitzugestalten. Denn als christliche Schule sollte uns die ökologische Achtsamkeit zur gemeinschaftlichen Aufgabe werden.

Dr. U. Lange, Umweltbeauftragte